Die untertägige Gewinnung von Rohstoffen oder die Speicherung von Erdgas und Erdöl zählen zu den etablierten Nutzungsmöglichkeiten des tieferen Untergrundes. Die untertägige Speicherung von Kohlendioxid oder Energieträgern aus erneuerbaren Energien (Wasserstoff, Methan, Druckluft) stellen weitere Nutzungsmöglichkeiten dar. Dadurch kann sich auch für den tieferen Untergrund der Nordsee ein erhöhter Druck konkurrierender (bzw. sich überlagernder) Nutzungsinteressen ergeben.
Durch das Speicher-Kataster Deutschland (Müller & Reinhold, 2011) wurde für das Festland ein grundlegendes Informationssystem geschaffen, welches die Speicherpotenziale in salinaren Aquiferen des tieferen Untergrundes darstellt. Dabei wurden Mindestanforderungen definiert, die insbesondere den Nutzungsaspekt der dauerhaften geologischen Speicherung von Fluiden berücksichtigen (CCS).
Kriterien für die Bewertung des Speicherpotenzials im tieferen Untergrund sind, neben einer geeigneten Lithologie, eine Mindesttiefe und eine Mindest- bzw. Nettomächtigkeit des Barriere- bzw. Speichergesteins. Nach diesen Kriterien wurde eine generelle Potenzialabschätzung (1:500.000) im zentralen Bereich der deutschen Nordsee erstellt. Karten für mehrere Speicher- und Barrierekomplexe zeigen eine Kategorisierung in untersuchungswürdige und nicht untersuchungswürdige Gebiete jeweils für die Verbreitung eines Speicher- oder Barrierekomplexes.
Neben der generellen Potenzialabschätzung werden Ergebnisse einer detaillierten Fallstudie, im Süden der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), präsentiert. Grundlage dieser Untersuchung des Speicherpotenzials in einem eng umrissenen Gebiet ist eine Interpretation seismischer Profile in Verbindung mit Daten aus Tiefbohrungen.
(Lithofaziesmodell Buntsandstein).